Überforderung während der Abi-Vorbereitungen – Die 8 besten Tipps gegen Abistress und Prüfungsangst

Je näher das Abitur mit seinen Prüfungen kommt, desto höher steigt bei vielen Schülern auch der Stresspegel. Verständlich, wo die anstehenden Klausuren doch auch Auswirkungen auf eigene Zukunft haben können. Ein bisschen Stress und Angst vor so einem wichtigen Moment sind absolut normal, wenn sie aber zu viel werden, kann einen das auch belasten. Daher haben wir für euch hier viele hilfreiche Tipps gesammelt, die euch die Prüfungsphase und den Abistress etwas erleichtern sollen und die dabei helfen, dass gar nicht erst so viel Stress aufkommt.

Die 8 besten Tipps gegen Abistress

1. Beginne rechtzeitig mit den Vorbereitungen

Wir alle kennen diese Personen, die bis zur letzten Minute damit warten, sich auf eine Prüfung vorzubereiten. Vielleicht bist du auch einer dieser Menschen, die an chronischer „Aufschieberitis“ leiden? Falls das auf dich zutrifft, bist du damit nicht allein!

Selbst wenn du dich noch nicht dazu aufraffen kannst, wirklich mit dem Lernen zu beginnen, solltest du zumindest einmal einen Zeitplan erstellen, damit du einen Überblick über Prüfungs- und Abgabetermine hast. Der nächste Schritt ist dann die Erstellung eines Lernplans, mit dessen du dir den gesamten zu lernenden Stoff einteilst.

2. Ausreichend Lernzeiten und Lernpausen einplanen

Auf diesem Lernplan sollten deine Lernzeiten vermerkt sein. Für manche Schüler funktioniert es gut, wenn sie pro Tag jeweils nur ein Fach wiederholen, du könntest also beispielsweise den Montag zum Wahlfachtag machen, am Dienstag ist dann Mathe dran… Das Ganze passt du natürlich auf die Stoffmenge in dem jeweiligen Fach an.

Genauso wichtig wie die Lernzeiten sind aber auch Pausenzeiten. Pausen vom Lernen zu machen, ist superwichtig für Regeneration, deine mentale Gesundheit und auch die Festigung des Stoffs. Du kennst bestimmt das Gefühl nach einem langen Schultag, wenn die Worte der Lehrer gefühlt im linken Ohr hinein- und beim rechten Ohr wieder hinausgehen. In so einem Zustand zu Lernen ist sinnlos. Denn in 90 % der Fälle wirst du hierbei keinen Lernerfolg feststellen, was natürlich demotiviert.

Plane daher ausreichend Pausenzeiten, auch ganze Pausentage, ein. An diesen Tagen beschäftigst du dich wirklich gar nicht mit dem Lernstoff. Stattdessen genießt du deine Zeit, machst etwas mit deinen Freunden oder schaust einfach nur den ganzen Tag lang Netflix – Hauptsache du kannst dich dabei entspannen. Oft weiß man, dass man lernen muss, kann sich aber nicht aufraffen und macht dann einfach Pause. Währenddessen hat man aber permanent diese kleine Stimme im Hinterkopf, die einem sagt: „Du musst lernen, wieso machst du denn gerade nichts?!“. Das sowas nicht gerade dabei hilft abzuschalten, dürfte jedem klar sein. Wenn du aber explizit Pausentage einplanst, musst du an denen auch kein schlechtes Gewissen haben, denn du hast sie dir ja extra so gelegt, dass genug Zeit zum Lernen bleibt!

3. Unterlagen sammeln

Dieser Tipp erscheint dir vielleicht logisch, kann dir aber in deinem weiteren Schul- und auch Uni-Leben wirklich helfen. Sammle rechtzeitig alle möglichen Unterlagen und Infos, die du in die Finger bekommen kannst! Egal, ob Zusammenfassungen, alte Klausuren, Fragenkataloge von Prüfern, wirklich alles hilft. Einerseits kannst du dir damit einen guten Überblick über das Stoffvolumen verschaffen, andererseits sind gerade Fragenkataloge bei mündlichen Prüfungen eine wunderbare Gelegenheit, sich schon mal auf den Prüfer einzustellen.

4. Den eigenen Schweinehund austricksen

Bestimmt kennst du die folgende Situation: Du sitzt zuhause, weißt, dass du lernen solltest, trotzdem kannst du dich aber einfach nicht dazu aufraffen. Die Menge an Stoff kommt dir riesig groß vor, wie ein Berg, der nicht zu bezwingen ist. Anstatt das große Ganze zu betrachten, nimm dir vor, einfach nur 5 Minuten zu lernen. Superkurze 5 Minuten, die du mit dem Handy stoppst und in denen du dich vollkommen aufs Lernen konzentrierst. Es ist egal, ob du Karteikarten durchgehst, in einem Lehrbuch liest, eine Übungsaufgabe löst oder du ein YouTube-Video zu deinem Lernstoff ansiehst. Die Hauptsache ist, dass du dich damit beschäftigst.

Meistens wird dir während dieser 5 Minuten auffallen, dass es gar nicht schlimm war, sich mit dem Stoff auseinanderzusetzen. Außerdem vergeht diese kurze Zeit so schnell, dass man nicht das Gefühl hat, man müsste sich jetzt ewig lange hinsetzen und lernen. Im besten Fall findest du dadurch deine Lernmotivation wieder und im schlechtesten Fall hast du dich zumindest 5 Minuten mit dem Fach auseinandergesetzt!

5. Früh genug mit dem Wiederholen beginnen

Regelmäßiges Wiederholen, und zwar nicht erst kurz vor der Prüfung, sondern eigentlich immer, wenn du ein Kapitel abgeschlossen hast, hilft dir dabei, deinen Lernfortschritt im Blick zu behalten.

6. Probeklausuren schreiben

Wenn du bereits den Großteil des Stoffes beherrscht, kannst du dich auch an Probeklausuren versuchen. Nimm dafür, wenn möglich Prüfungsangaben aus den letzten Jahrgängen her. Wenn du diese Klausuren unter realistischen Prüfungsbedingungen durcharbeitest, wiederholst du dabei nicht nur den Stoff, sondern kannst auch die Prüfungssituation proben.

7. Verschiedene Lernmethoden nutzen

Jeder hat so seine Lieblings- aber auch seine Hassfächer. Gerade in Fächern, die du absolut nicht ausstehen kannst, solltest du dir Lern- und Informationsquellen suchen, die nicht die sind, die ihr in der Schule benutzt. Mittlerweile gibt es auf YouTube massenweise hochqualitative Videos, die nahezu jedes Fach und jedes Thema erklären. Dabei gibt es Leute, die eher trocken und schnell erklären, andere nutzen Grafiken, Comics oder witzige Vergleiche. Finde jemanden, bei dem es dir Spaß macht zuzuhören, selbst wenn dich die eigentliche Thematik normalerweise nicht so interessiert.

Andere Lernquellen als die gewohnten haben zudem den Vorteil, dass du den Stoff in anderen Worten und mit anderen Erklärungen hörst.

  • Besseres Verständnis, weil du mit der Erklärung der Person möglicherweise besser zurechtkommst als mit der deines Lehrers.
  • Interessante Zusatzinformationen – gerade in Fächern wie Geschichte und Geografie super hilfreich, um das Gelernte neu zu verknüpfen und es sich besser zu merken.

 8. Achte auf deinen Körper

In stressigen Zeiten tendiert man manchmal dazu, nicht ganz so gut auf seinen Körper zu achten. Ungesundes Essen, viel zu wenig Wasser und das Bewegungslevel bewegt sich auch im unteren Bereich. Gerade in solchen Situationen ist es aber besonders wichtig, dass du deinen Körper unterstützt. Achte darauf, genug Vitamine zu essen, trink genug Wasser, Schlaf ausreichend (so wird auch das Gelernte gefestigt!) und mach auch mal einen Spaziergang an der frischen Luft – danach lernt es sich direkt viel besser.

 

Externe Hilfe in Anspruch nehmen

Und was ist, wenn man doch merkt, dass es einfach zu viel wird? Zuallererst Mal ist es wichtig, dass du weißt, das du mit deinen Problemen nicht allein bist.

Nachhilfe

Wenn du schon weißt, dass du in einem Fach Schwierigkeiten hast, dann besorge dir, wenn möglich, rechtzeitig einen Nachhilfelehrer. In einer Woche vor den Prüfungen den Stoff von 4 Jahren aufzuholen, schafft auch der beste Nachhilfelehrer nicht, daher suche dir bitte möglichst frühzeitig jemanden, der dich beim Lernen unterstützt.

Wenn ein Nachhilfelehrer bei dir finanziell nicht drin ist, gibt es an deiner Schule oder in deinem Wohnort vielleicht auch Angebote von anderen Schülern oder Studenten, die kostenlos Nachhilfe geben.

Psychologische Beratung

Wenn sich deine Probleme weniger um den Stoff an sich, sondern mehr um die konkrete Situation, Zukunftsängste, Versagensängste oder ähnliches drehen, kann es eine große Hilfe sein, sich auch psychologische Hilfe zu holen. Dafür musst du auch nicht direkt zu einem Psychologen oder Therapeuten gehen. Oft gibt es an Schulen oder auch über Jugendzentren die Möglichkeit, teilweise sogar anonym, mit jemandem über die eigenen Probleme zu sprechen.

Vielleicht könnt ihr in eurem Abikommitee eine eigene Untergruppe errichten, die eine Art Anlaufstelle für alle ist, die sich vom Abitur gestresst oder überfordert fühlen.

Während der Prüfung

Nun ist es soweit. Du hast so lange gelernt und dich auf diese Situation vorbereitet und nun ist der Tag der Prüfung gekommen. Was kannst du nun während deiner Abiturprüfungen machen, um ruhig zu bleiben?

Am allerwichtigsten ist es, dass du nicht hektisch wirst. Wenn du deine Prüfungsangabe ausgeteilt bekommst, dann schau dir diese erst mal ganz in Ruhe an. Lies sie dir durch, markiere und schreibe dir schon mal kleine Notizen dazu, wenn dir etwas Relevantes einfällt (natürlich nur wenn du darfst!). Erst wenn du das gemacht hast, solltest du mit der Bearbeitung der Prüfung beginnen. So vermeidest du Flüchtigkeitsfehler, die entstehen, wenn du nicht genau liest und nur schnell fertig werden willst.

Wenn du deine Prüfung fertig bearbeitet hast, nimm dir die Zeit, um sie mehrmals sorgfältig durchzugehen. Oft entdeckt man dabei noch Fehler, die einem zuvor unterlaufen sind. Bitte spring nicht sofort auf und gib die Prüfung ab, sobald du fertig bist. Davon hast du wirklich gar nichts, du würdest dich nur ärgern, wenn du dann im Nachhinein Fehler entdeckst, bei denen du dir denkst „Das hätte ich aber auch sehen können“. Nutze daher die komplette Zeit aus, die du für die Prüfung zur Verfügung hast.

In diesem Artikel konntest du nun viele hilfreiche Tipps finden, die dir die Vorbereitung für dein Abitur erleichtern werden. Vergiss während der ganzen Vorbereitungen aber nicht, dein letztes Schuljahr zu genießen! Oft trennen sich die gemeinsamen Wege nach dem Abitur, manche deiner Freunde werden studieren und ziehen vielleicht um, andere machen eine Reise… Nutzt also dieses Jahr auch aus, um gemeinsame Erinnerungen zu schaffen.